| Motivation durch Identifikation – auch in Krisenzeiten

Motivation durch Identifikation – auch in Krisenzeiten


Eins brauchen wir alle, um vernünftige Arbeit leisten zu können: Motivation. Das gilt erst recht in turbulenten Zeiten. Dabei gibt es unzählige Faktoren, die die Motivation fördern, sie überhaupt erst entstehen lassen oder gar hemmen. Wenn du ein motiviertes und harmonisches Team aufbauen und halten möchtest, solltest du dir die Frage stellen: Gebe ich meinen Mitarbeiter*innen etwas, mit dem sie sich identifizieren können?

Von Peter Diekmann

Hast du dich als Geschäftsführer*in auch schon einmal gefragt, warum manche Betriebe selbst in Krisensituationen fest auf ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bauen können, während es anderen selbst im Tagesgeschäft schwerfällt, das Team zusammen zu halten?

Der Schlüssel hierfür ist die Motivation. Und der wichtigste Faktor dafür bist du selbst.

Wie beim Kapitän, der bei Wind und Wetter am Steuer steht, sorgst du dafür, dass die Richtung klar ist und es immer weiter geht. Und wenn dein Team sich damit identifizieren kann, dann geht dir so schnell auch niemand von Bord.

Quelle: Peter Diekmann

„Positives Framing“

Natürlich gibt es auch hier kein Universalrezept. Motivation und die sie fördernden Faktoren sind genau so komplex wie wir Menschen. Aber wenn du einer Krise einen neuen, positiven Bedeutungsrahmen geben willst, helfen dir vier Faktoren: Werte, Chancen, Wertschätzung und Stabilität.

Mit diesen Faktoren motivierst du dein Team selbst in Krisenzeiten:

  • Werte: Lebe, wofür du als Unternehmer*in stehst!
  • Chancen: Erzeuge ein klares, emotionales Zukunftsbild! Visualisiere dies z.B. durch ein Logo oder Symbol.
  • Wertschätzung: Initiiere Lob und positives Feedback von außen! Trage Rückmeldungen aus dem Markt, dem Handel, den Architekturschaffenden etc. zurück ins Team.
  • Stabilität: Kommuniziere, was trotz Krise und Veränderung stabil bleibt! Woran können die Menschen sich festhalten?

Werte: Lebe vor, wofür du stehst!

Welche Grundlagen bestimmen dein Handeln als Unternehmer*in?

Du bist willensstark und zuversichtlich und lässt dich selbst von Krisen nicht entmutigen?

Indem du diese Botschaft in Worten und Taten umsetzt, schaffst du eine Grundlage dafür, dass deine Mitarbeitenden sich mit ihrer Arbeit und dem Betrieb identifizieren. Indem du sie in Prozesse einbindest und sie nicht nur vor vollendete Tatsachen stellst, vermittelst du deinen Mitarbeitenden das Gefühl, gemeinsam an etwas Sinnvollem zu arbeiten.

Chancen: Lasse ein klares Zukunftsbild entstehen!

Eine Krise ist immer auch eine Chance. Damit dein Betrieb und deine Mitarbeitenden aus einer Krise stärker denn je hervorgehen, ist es zunächst wichtig, dass Sie diese Möglichkeiten zum Wachstum überhaupt wahrnehmen. Egal ob es um die persönliche Weiterentwicklung geht, umspannende Projekte oder die Zukunft des Betriebs als Ganzes. Wichtig ist es, dass du ein genaues Bild davon zeichnest, wie die Zukunft aussehen kann. Und das gilt insbesondere dann, wenn dein Unternehmen – oder auch die gesamte Branche – eine Krise durchlebt. Schaffe eine positive Vision von der gemeinsamen Zukunft!

Wertschätzung: Initiiere Anerkennung von extern!

Anerkennung und Lob sind starke Motoren für die Motivation. Vor allem die Wertschätzung Externer, also etwa vom Handel, von Architekturbüros, der Kundschaft, aber auch aus dem Freundeskreis, wirkt sich dabei positiv aus.

Scheue dich nicht, Zeichen der Anerkennung aktiv zu initiieren – etwa von Verbandsvertreter*innen oder Lokalpolitiker*innen. Schon ein Brief an die Belegschaft, in der sich der Verband lobend darüber äußert, wie großartig sie die Krise meistern, kann die Stimmung und die Zuversicht immens heben.

Stabilität: Betone Faktoren, die unverändert bleiben!

Bei aller Veränderung: Betone Faktoren, die stabil bleiben. Die Menschen brauchen etwas, an das sie glauben/an dem sie festhalten können. Erschaffe Botschaften, mit denen dein Team sich identifizieren kann. Wenn du zusätzlich ein passendes Logo kreierst, bietest du auch Externen die Möglichkeit, euch moralisch zu unterstützen, etwa indem sie mit Aufklebern, im Internet und in Social Media „Flagge“ zeigen.

Quelle: Diekmann Bedachungen

Ein Beispiel aus der Praxis

Nach einem Großbrand im Familienbetrieb Diekmann Bedachungen, stellte mein Bruder Martin nicht nur sogleich einen neuen Junggesellen und drei Azubis ein („Chancen“). Auf unsere Anfrage hin erhielten wir auch einen motivierenden Brief von ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk und bekamen Besuch vom Herner Oberbürgermeister („Wertschätzung“). Gemeinsam entwickelten wir eine Kommunikationskampagne rund um den Wiederaufbau. Dabei ergänzten wir auch das Firmenlogo um den Slogan „Restart. Fokus Zukunft“ („Stabilität“). Entsprechende Aufkleber finden sich noch heute auf zahlreichen Autos, und viele davon gehören Menschen, die keine persönliche Beziehung zum Dachdeckerbetrieb hatten, sondern einfach ihre Solidarität ausdrücken wollten. Und ganz wichtig: Niemand wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Alles wurde ganz klar kommuniziert und etliche Aspekte gemeinsam entwickelt. So ist es uns gelungen, das ganze Team auf der Reise mitzunehmen („Werte“).

Über den Autor

Peter Diekmann ist Kommunikationsprofi und beschäftigt sich seit über 25 Jahren mit der Frage, wie man Mitarbeitende bei einschneidenden Unternehmensentscheidungen und anderen Veränderungsprozessen mit einbezieht. Dass das selbst in Krisenzeiten möglich ist, hat er gemeinsam mit seinem Bruder Martin bewiesen, als zwei Brände den Familienbetrieb Diekmann Bedachungen fast gänzlich zerstörten.

Weitere Infos und Kontakt: http://diekmann-pr.de

Quelle: Isabel Diekmann, infinity images

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