| Gesündere Mitarbeiter im Betrieb - durch geförderte Vorsorge

Gesündere Mitarbeiter im Betrieb – durch geförderte Vorsorge


Fördermittel für Kleinbetriebe werden kaum genutzt: Eine Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit belegt (iga.report), dass es gerade in Kleinbetrieben noch viel Potential nach oben gibt.

Betriebsgröße als Faktor

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ist in vielen Unternehmen fester Bestandteil und hat sich im Management und der Unternehmenskultur etabliert. Es zeigt sich aber ein erheblicher Unterschied in der Umsetzung, wenn man die Betriebsgröße zugrunde legt. Dies belegt eine Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga), für die 500 Betriebe befragt wurden.

Während sich Großunternehmen eigenes BGF-Personal leisten und maßgeschneiderte Programme auflegen, geben mittlere Unternehmen (50 bis 250 Beschäftigte) an, wenig finanzielle und personelle Ressourcen für diese Thematik aufwenden zu können, das Alltagsgeschäft stehe im Vordergrund.

Die Kleinsten (50 bis 99 Beschäftigte) beklagten vor allem fehlendes Wissen über Anbieter und Umsetzungsmöglichkeiten von BGF.

Die Initiative Gesundheit und Arbeit

In der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) arbeiten gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung zusammen, um arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren vorzubeugen.

Gemeinsam werden Präventionsansätze für die Arbeitswelt weiterentwickelt und vorhandene Methoden oder Erkenntnisse für die Praxis nutzbar gemacht.

www.iga-info.de

Durch’s Raster gefallen

Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten werden meist von der Person geführt, der der Betrieb gehört. Sie erfahren kaum eine persönliche Betreuung durch die Gesundheitsexpert*innen der Berufsgenossenschaften und Krankenkassen, denn bei ihnen sind die Analyse-Instrumente aus Datenschutzgründen nicht auswertbar, sodass auf individuelle, persönliche Beratung und Coaching zurückgegriffen werden muss.

In einer weiteren Studie wurden deshalb speziell Klein- und Kleinstunternehmen (KKU) befragt. Auf der Basis qualitativer Interviews wurden die KKU nach ihren Erfahrungen, Wünschen und Interessen zu Prävention und Gesundheitsförderung abgefragt.

 

Was veranlasst diese Zielgruppe zu BGF? Welche Motive hat sie, sich mit dem Thema Gesundheit am Arbeitsplatz auseinanderzusetzen? Welche Hemmnisse sieht speziell diese Zielgruppe? Was führt in kleineren Betrieben wirklich zu einer wertschätzenden Kultur, zu gesundheitsgerechten Arbeitsplätzen? Und was verstehen sie eigentlich unter BGF?

In der Studie wurden abgefragt: Betriebsklima, Arbeitsplatzausstattung, Raumklima, Arbeitsorganisation, Weiterbildung, Essen und Getränke, Gesundheitsprävention, Sportangebote, Pausen(-gestaltung), Massage & Entspannung sowie finanzielle Zuwendungen.

Das Studien-Ergebnis

Auf gute Kommunikation wird hoher Wert gelegt. In mehr als 80 Prozent aller Betriebe der Befragungsgruppen gibt es regelmäßige Personalgespräche und Teamsitzungen. Eine Begehung der Arbeitsplätze unter ergonomischen Gesichtspunkten wurde bei den meisten KKU schon einmal durchgeführt.

Die angenehme Gestaltung der Sozialräume ist mehr als der Hälfte der Befragten eine Maßnahme wert gewesen. Ergonomische Schulungen, Bewegungspausen und die Teilnahme an außerbetrieblichen Sportevents bereichern das Angebot der KKU für ihre Beschäftigten.

Die Optimierung von Arbeitsabläufen und Maßnahmen, die Termin- und Zeitdruck verhindern, sind Themen, mit denen sich KKU sehr häufig beschäftigen. Eine Hürde bei der Umsetzung der BGF-Maßnahmen ist die kleine Personaldecke: Die Freistellung von Mitarbeiter fällt schwer, das Tagesgeschäft hat Vorrang.

BGF-Maßnahmen werden meist als Extra, als Aktivitäten, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, gesehen. Dass Pausen auch mit besserer Leistung einhergehen könnten oder Unterstützung im Team auf Gesundheit und Zufriedenheit einzahlen kann, ohne dass dafür Arbeit unterbrochen werden muss, liegt außerhalb der Definition der Befragten.

Ein Großteil der Befragten wusste nicht, dass es finanzielle Förderungen und steuerliche Vorteile für BGF gibt.

 

 

Empfehlungsbeispiele für die Praxis

  • Um die Belegschaft besser ins Boot zu holen, sollten BGF-Maßnahmen während der regulären Arbeitszeit stattfinden.
  • Gesundheitsförderliches Verhalten wird im Betrieb besonders wertgeschätzt, gelobt und mit Boni (kleine Preise, Urlaubstag) belohnt.
  • Die Beschäftigten werden angeregt, eigene Vorschläge, z. Bsp. in einer „Verbesserungsbox“, einzubringen.
  • Im Betrieb werden monatliche Gesundheitsinformationen ausgehängt oder mit der Gehaltsabrechnung verteilt.
  • Team-Wettbewerbe in der Belegschaft (z. B. Schrittzähler-Wettbewerbe) motivieren auch BGF-Muffel.

Fazit

Klein- und Kleinstunternehmen haben große Potenziale für gesundheitsförderliche Prozesse und Maßnahmen. Viele BGF-Maßnahmen sind finanzierbar und in KKU leicht umsetzbar, denn aufgrund der direkten Kommunikation können Veränderungsvorschläge direkt aufgegriffen werden. Vor allem Unternehmen, die unter Fachkräftemangel leiden, erhoffen sich von BGF-Maßnahmen zufriedenere Mitarbeiter und damit mehr Loyalität.

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